Obwohl Stahl im Allgemeinen als rau und streng gilt, scheinen die Skulpturen von Pieter Obels die dem Material innewohnenden Möglichkeiten in Frage zu stellen. Wenn man die monumentalen Stahlplatten von Richard Serra betrachtet und sich über die Kurven wundert, die er seinem Material zu geben vermag, kommen Gefühle von enormer Schwere, Größe und Stärke auf. Pieter Obels arbeitet mit Corten-Stahl, doch seine Werke vermitteln vor allem Leichtigkeit und Anmut, wenn er den Stahl zu außerordentlich zarten und gewundenen Formen biegt. Die beiden künstlerischen Welten könnten nicht weiter voneinander entfernt sein. Es ist fast so, als würden wir das Yin und Yang desselben Materials beobachten.
Durch ein geschicktes Zusammenspiel von Starrheit und Dynamik besetzen Obels Arbeiten einen Raum, der sich geschickt zwischen dem Gefühl von Schwere und Schwerelosigkeit bewegt. Seine Skulpturen stellen unsere Vorstellungen davon, wie eine Stahlskulptur aussehen und sich verhalten sollte, völlig auf den Kopf. Die Biegungen des Werks scheinen dem zu trotzen, wozu das Material überredet werden kann.
Seine Skulpturen waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, darunter das Soloprojekt auf der Basler Kunstmesse, das Schweizer Triennale Festival der Skulptur, der Schlosspark in Köln-Stammhein und der Skulpturenpark Gunzburg, Deutschland. Obels' Werke werden aktiv in Auftrag gegeben und von privaten Sammlern und öffentlichen Einrichtungen in der ganzen Welt erworben, darunter The Valley, Amsterdam, Hotel 1 in Mayfair, London.