Claudia Rogge lässt sich nicht in herkömmliche Kategorien einteilen, denn sie fasziniert und irritiert zugleich mit ihren Arbeiten. Die 1968 in Düsseldorf geborene Künstlerin ist sowohl Performance- wie auch Installationskünstlerin, die ihre internationale Aufmerksamkeit vor allem als Fotografin ästhetischer wie auch verstörender Werke erreichte.
Immer wieder stellt sie die Frage nach Kommunikation im weitesten Sinne: Wie kommuniziert das Individuum mit der Masse, in welchem Verhältnis steht der Mensch zur Gesellschaft, wie gliedert sich der Einzelne in den sozialen Kontext ein?
In oft sehr großformatigen Fotografien setzt sie diese Fragen um. Als Motive immer Mensch und Masse, die kaleidoskopartig am Computer bearbeitet und zu digitalen Fotomontagen verarbeitet wird.
Obwohl später vervielfältigt, ist jeder Protagonist ein Einzelmotiv. Jede Haltung, jede Geste, jedes Gewand ist individuell ausgesucht. Jedes Foto wird auf seine „Klonfähigkeit“ geprüft. Erst dann kommt der Computer zum Einsatz.
Es ist der Kopiervorgang am Computer, der aus der Einzelfotografie eines Menschen, eine Ansammlung der immer gleichen Person, in der immer gleichen Haltung, im immergleichen Gewand, ein Muster macht, dessen Faszination sofort auf den Betrachter überspringt.